In der ersten Augustwoche 2021 sind zahlreiche Notfallseelsorgende in die Eifel, in die Nähe von Euskirchen, gerufen worden. Auch aus anderen Systemen haben sie Freiwillige auf den Weg gemacht.
In vielen der Dörfer sieht es stellenweise, in der Nähe von Bächen und Wasserläufen und unterhalb davon, schlimm aus. Bäche sind über die Ufer getreten und haben Zerstörungen hervorgerufen: Einige Häuser sind bis in den Wohnbereich überflutet worden, Straßen weggerissen.
Dazwischen sind immer wieder intakte Bereiche und normaler Alltag. Wie in Erftstadt sind die wenigsten versichert, die Beiträge sind zu hoch. Auch die Schuttentsorgung soll privat besorgt werden, trotz der enormen Mengen in den betroffenen Gebieten.
In kleinen Teams gehen die Notfallseelsorgenden zu Menschen. Die wirtschaftlichen Folgen sind eines. Etwas anderes ist das Erlebte. Hochwasser ist man hier gewohnt, so etwas hat es aber in dieser Heftigkeit seit den 1950ern nicht mehr gegeben. Teils bricht es aus den Menschen heraus, was sie durchgemacht haben.
Das Wasser hat eine gewaltige Kraft. Einige Häuser sehen von der einen Seite normal aus. Hinten ist das Wasser durchgegangen, hat alles fortgerissen. Teils dauerte es nur Minuten, bis die Leute bis zur Brust im Wasser standen. In einem Einkaufszentrum mussten die Menschen ins Obergeschoss fliehen, als das Wasser schnell auflief. Wenn ein kräftiger Regenschauer kommt, wird so manchem ganz anders …
Die Notfallseelsorge hilft, der Seele etwas Luft zu verschaffen und die Verarbeitung des Erlebten in Gang zu setzen, doch für viele wird es wohl noch lange dauern, bis dies bewältigt ist. Immerhin: etwas Hoffnung haben wir dalassen können.