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Kirchen stellen Notfallseelsorge neu auf

Als Förderverein freuen wir uns, dass das Katholische Kreisdekanat Oberberg und der Evangelische Kirchenkreis an der Agger heute, 18.08.2021, einen Kooperationsvertrag geschlossen haben. Notfallseelsorge wird bei uns nach jahrzehntelanger Praxis damit ganz offiziell ökumenisch begründet und eine Koordinatorin von beiden Kirchen gemeinsam beschäftigt – eine Premiere im Oberbergischen.

Am 1. Juli hat Sigrid Marx als Koordinatorin begonnen. Den Staffelstab hat sie von den ihren in den Ruhestand eingetretenen Vorgängern Andreas Groß und Gisbert von Spankeren übernommen. Für die gut 45 Notfallseelsorgenden ist sie Einsatzleiterin und Ansprechpartnerin.

Sigrid Marx
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Notfallseelsorge Oberberg in der Eifel im Einsatz

In der ersten Augustwoche 2021 sind zahlreiche Notfallseelsorgende in die Eifel, in die Nähe von Euskirchen, gerufen worden. Auch aus anderen Systemen haben sie Freiwillige auf den Weg gemacht.

In vielen der Dörfer sieht es stellenweise, in der Nähe von Bächen und Wasserläufen und unterhalb davon, schlimm aus. Bäche sind über die Ufer getreten und haben Zerstörungen hervorgerufen: Einige Häuser sind bis in den Wohnbereich überflutet worden, Straßen weggerissen.

Der Bach hat sein Bett zu beiden Seiten aufgerissen. Anliegende Häuser waren überflutet.
Der Bach hat sein Bett zu beiden Seiten aufgerissen. Anliegende Häuser waren überflutet.

Dazwischen sind immer wieder intakte Bereiche und normaler Alltag. Wie in Erftstadt sind die wenigsten versichert, die Beiträge sind zu hoch. Auch die Schuttentsorgung soll privat besorgt werden, trotz der enormen Mengen in den betroffenen Gebieten.

In kleinen Teams gehen die Notfallseelsorgenden zu Menschen. Die wirtschaftlichen Folgen sind eines. Etwas anderes ist das Erlebte. Hochwasser ist man hier gewohnt, so etwas hat es aber in dieser Heftigkeit seit den 1950ern nicht mehr gegeben. Teils bricht es aus den Menschen heraus, was sie durchgemacht haben.

Das Wasser hat eine gewaltige Kraft. Einige Häuser sehen von der einen Seite normal aus. Hinten ist das Wasser durchgegangen, hat alles fortgerissen. Teils dauerte es nur Minuten, bis die Leute bis zur Brust im Wasser standen. In einem Einkaufszentrum mussten die Menschen ins Obergeschoss fliehen, als das Wasser schnell auflief. Wenn ein kräftiger Regenschauer kommt, wird so manchem ganz anders …

Die Notfallseelsorge hilft, der Seele etwas Luft zu verschaffen und die Verarbeitung des Erlebten in Gang zu setzen, doch für viele wird es wohl noch lange dauern, bis dies bewältigt ist. Immerhin: etwas Hoffnung haben wir dalassen können.

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Notfallseelsorge – mehr als nur Händchenhalten

Auch im Oberbergischen Kreis gibt es Notfallseelsorge. In allen Städten und Kommunen steht sie zur Verfügung, wenn Menschen plötzlich in eine Krise geraten. Wie schnell das gehen kann: Unfälle und schlimme Ereignisse geschehen von jetzt auf gleich.

Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger werden von der Feuerwehr, dem Rettungsdienst oder der Polizei benachrichtigt. Sie sind für Menschen in Krisen da und versuchen, da etwas Stabilität zurückzubringen, wo die Welt aus den Fugen gerät.

Das ist oft mehr als nur »Händchenhalten«. Wenn die Rettungsdienste gehen, bleiben sie da, so dass man nicht allein bleibt. Sie wissen auch Antworten auf die häufigsten Fragen in solchen Situationen und helfen, wieder etwas festen Boden unter die Füße zu bekommen. Manchmal ist auch einfach nur dran, der Verzweiflung nicht das letzte Wort zu lassen.

Die Notfallseelsorge Oberberg verfügt über ein Fahrzeug.

Die beiden Kirchen tragen die Notfallseelsorge gemeinsam, die meisten Notfallseelsorgenden engagieren sich ehrenamtlich und unterliegen der Verschwiegenheit. Zugerüstet und begleitet werden sie durch Koordinatoren, die in schwierigen Situationen auch unterstützen.

Ein Förderverein unterstützt die Notfallseelsorgenden und hat die Anschaffung eines Einsatzfahrzeuges bezahlt, Feuerwehrmänner fahren es ehrenamtlich. In manchen Einsätzen fehlt ein Dach über dem Kopf oder ein Rückzugsraum, dann kann der Bulli zum Einsatz kommen.

Mehr über die Arbeit der Notfallseelsorge erfahren Sie auf den Seiten des Fördervereins unter www.nfs-obk.de.